Der Grund für das geringe Wissen über den Merkur liegt in seiner Sonnennähe. Beobachtungen mit Teleskopen sind schwierig, denn Merkur ist nur an wenigen Tagen im Jahr beobachtbar und dann nur für wenige Stunden. Meist wird er von der Sonne überstrahlt. Die Naherkundung des Merkur durch Raumsonden ist einerseits durch die intensive Sonnenstrahlung und andererseits durch die notwendigen Flugmanöver technisch so anspruchsvoll, dass bis heute nur Mariner 10 den Planeten umkreisen konnte. Das war bereits in den Jahren 1974-75.
Die Oberfläche des Merkur ist extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt: auf der Nachtseite herrschen -180°, auf der Tagseite 460° – das ist so heiß, dass das Metall Blei schmilzen würde. Das Planeteninnere besteht aus einem großem Eisen-Nickel-Kern, der drei Viertel des Durchmessers ausmacht. Mit dem metallischen Kern steht auch das Magnetfeld des Merkur in Zusammenhang. Neben der Erde ist Merkur der einzige der erdähnlichen Planeten, der ein Magnetfeld besitzt – Venus und Mars haben keines.