Zentralplastik

 

 

Planetenmodell Hagen

Sonne

Die Idee zum Hagener Planetenmodell kam Walter K. B. Holz beim Anblick der Kugel auf dem Dach des Rathausturms (siehe Foto rechts). Wie er im Nachhinein berichtete, stellte er sich die Frage, wie groß die Planeten maßstäblich seien, wenn die Turmkugel die Sonne darstellen würde. Das war die Geburtsstunde des Hagener Planetenmodells. Die Kugel auf dem Dach ist mit ihren zwei Metern Durchmesser etwas zu groß für den Maßstab 1 : 1 Milliarde, weshalb die mit 1,39 m Durchmesser exakt diesem Maßstab entsprechende Sonnenkugel im Ratskeller direkt unter der Turmkugel installiert wurde. Sie repräsentiert unser Zentralgestirn, um das sich alle Planeten und Planetoiden drehen und das mit seiner Energieversorgung ein Leben auf unserem Heimatplaneten Erde ermöglicht. Die Hitze der Sonne und damit die abgestrahlte Energie wird durch die sogenannte Kernverschmelzung oder Kernfusion erzeugt – ein Prozess, der gewissermaßen das Gegenteil zur Kernspaltung in unseren irdischen Atomreaktoren darstellt. Tief im Innern der Sonne wird unter enormem Druck und unter riesigen Temperaturen (15 Mio. °C) Wasserstoff zu Helium verschmolzen, wobei Energie freigesetzt wird, die sehr langsam in die äußeren Schichten der Sonne aufsteigt und als Strahlung ins Weltall abgegeben wird.

Rathausturm mit Sonnenkugel
Rathausturm mit Sonnenkugel
Sonne mit Flecken (© Dirk Panczyk, Sternwarte Hagen)
Sonne mit Flecken (© Dirk Panczyk, Sternwarte Hagen)

Die wirkliche Sonne hat, obwohl sie nur gasförmig ist, eine Masse von mehr als 330000 Erdkugeln, und ihr Durchmesser entspricht 109 Erddurchmessern. Ähnlich wie die Rotation der Erde rotiert auch die Sonne um ihre Achse, allerdings tut sie dies nicht gleichmäßig: am Sonnenäquator braucht sie für einen Umlauf etwa 25 Tage, an ihren Polen mehr als 30 Tage. Man spricht von differentieller Rotation.

An ihrer sichtbaren „Oberfläche“ hat die Sonne im Mittel eine Temperatur von 5700 °C. Das ist so heiß, dass fast alle Materialien, die wir auf der Erde kennen, nicht nur schmelzen, sondern verdampfen würde. Die Sonnenflecken, siehe Foto links, sind etwa 1000 ° kühler, weshalb wir sie als dunkle Flecken wahrnehmen. Der große Fleck auf dem Foto hat an seiner breitesten Stelle eine Ausdehnung von mehr als 10 Erddurchmessern. Sonnenflecken kommen zustande, weil das starke Magnetfeld der Sonne an diesen Stellen den Energiefluss aus dem Sonneninnern behindert. Sie treten alle 11 Jahre besonders häufig auf, was man sich damit erklärt, dass alle 11 Jahre das Magnetfeld infolge der differentiellen Rotation besonders stark verdreht und verdrillt ist. Nach einem Maximum an Sonnenflecken nimmt die Häufigkeit wieder ab, weil sich das Magnetfeld wieder ausrichtet und zunehmend ordnet.

Die für das irdische Leben überragende Bedeutung der Sonne wurde seit Anbeginn der Menschheit erkannt, denn sie versorgt seit jeher alles irdische Leben mit Licht und Wärme und bestimmt den Rhythmus aller Lebewesen. Viele Kulturen verehrten sie als Gottheit, wie beispielsweise die antiken Griechen in ihrem Gott Helios, der während des Tageslaufs in einem Pferdegespann über den Himmel gezogen wurde.

Die Sonne im Hagener Planetenmodell

Unser Zentralgestirn wird durch drei Architekturelemente dargestellt:

  1. durch die als architektonischer Gebäudeabschluss konzipierte Kugel auf dem Rathausturm (siehe Foto oben rechts auf dieser Seite),
  2. durch die von Alfred Dörner 1964 gefertigte vergoldete Sonnenkugel im Ratskeller (siehe Foto rechts) und
  3. durch die Sonnenkugel zwischen den drei Pylonen im Astro-Zentrum.

Aktuellste Zahlenwerte:
Der Durchmesser der Sonne beträgt im Modell 1,39 Meter.

Vergoldete Sonnenkugel im Ratskeller
Vergoldete Sonnenkugel im Ratskeller